Augmented Reality für die Schule, Virtual Reality für die Schulung

Virtual Reality(VR) – Anbieter sind jetzt an dem Punkt, an dem sie viel Geld in ein Produktportfolio gesteckt haben, die Verkaufsargumente – außer: „möchte ich auch haben“ – fehlen  allerdings. Es fehlt noch die Killer-App, auf die alle nach großen PR-Anstrengungen warten (s. Heise).

Kann das etwas im Bereich der Bildung sein?

Das Schulkontext.de-Team beschäftigt sich, wie oft erwähnt, schon lange mit der Frage des möglichen Nutzens erweiterter Realitäten für den Schulunterricht. Daher entsteht ganz von selbst auch die Frage: „Schulkontext: AR und/oder VR?“.

Laut einer generellen Zusammenfassung von Techcrunch ist

  • Augmented Reality für die Realität und
  • Virtual Reality für den Inhalt

prädestiniert. Das heißt vor allem, dass VR durch die Abschottung wesentlicher Sinne eine in sich abgeschlossene, immersive Erfahrung schafft. Der Schulunterricht hat aber sicher zur Zeit die Aufgabe, junge Menschen auf das Zusammenleben in der realen Welt vorzubereiten. Das ist aus Sicht der Lehrenden schwierig genug. So lange das Leben aller Menschen also nicht komplett virtuell verläuft, eignet sich VR nicht für den Schulbetrieb im Allgemeinen.

Von diesem gruseligen Gedankengang einmal abgesehen gibt es natürlich bereits eine lange Historie von immersiven Simulationen für die (Schul-)Bildung – so z. B. die vielfältigen Arbeiten von Hr. Prof. Dr. Bresges samt seines Teams (Beispiel) – die bestimmte Situationen isolieren, um eine Schulung anzubieten.

Ein weiterer Aspekt verleitet unser Team dazu, weiterhin ausschließlich auf AR zu setzen: ein Ergebnis unserer bisherigen Kooperation mit Schulen ist eindeutig, dass jede Form von Technik im Unterricht so weit tauglich sein muss, dass sie die Konzentration der Lehrkräfte nie beeinträchtigt.

Anderenfalls versinkt sie in der Bedeutungslosigkeit … wie so viele andere vor ihr.

Bei VR haben wir Zweifel, beim Zusammenspiel von AR mit unseren anderen Produkten haben wir es im Griff.  8-)

 


P.S.: Wir sind sehr sicher, dass das VR-Projekt der INITIATIVE DIGITALE BILDUNG NEU DENKEN mit viel Aufwand und Unterstützung durch Samsung, Cornelsen uvm. zu einem recht ähnlichen Ergebnis kommen werden.
… nur, um das schon einmal gesagt zu haben …

Schulkontext und die ICILS – Studie (Kurzkommentar)

Selten haben wir so direkt die Notwendigkeit für die Umsetzung unseres Projektes nachlesen können, wie heute in der ICILS-Studie. Wir finden es sehr interessant, dass das BMBF hier die Ergebnisse der ICILS-Studie vermittelt.

Schulkontext, wie der Name schon vermitteln möchte, kann dazu beitragen, das besonders bemängelte Fehlen der Fähigkeit des „Sinn entnehmenden Surfens im Internet“, zu verringern.

Da in unserem Konzept inhaltliche Kontexte zwischen Unterrichtsinhalten und der Lebenswelt sowohl Lernenden, bemühten Lehrkräften als auch engagierten Bildungsprojekten aus Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können, könnten wir zur Lösung der auftretenden Probleme beitragen.

Darüber hinaus entwickeln wir mit unseren „SKAC“ (Schulkontext ActivityClocks) auch für die Bewertung der Leistung von Lernenden verstehbare Methoden für die Lehrenden. … und zwar genau für die in der Studie beschriebene Situation von (Mobil-)Medien gestütztem Unterricht. Da uns auch dies nicht reicht, haben wir darüber hinaus auch über Inklusion in diesem unterrichtlichen Kontext Gedanken gemacht.

Ein komplettes Portfolio eben.

Übrigens stehen diese und andere Beschreibungen über die Inhalte unseres Projektes in unserem Artikel „Schulkontext – Lebenswelt und Unterricht mobil verbunden“ im Sammelband „Digitale Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht„, erschienen im Joachim Herz Stiftung Verlag.

Weiteres gerne auf Anfrage bzw. in loser Folge auf dieser Site.

Bewertung im mediengestützten Unterricht mit Tablets und SmartPhones

(Gerechte) Bewertungen von SchülerInnen sind im normalen Unterrichtsbetrieb ohnehin schon schwierig. Sie gelingen im Rahmen „analoger“ Unterrichtsgestaltung nur, indem sich die Lehrkräfte nach und nach auf Einzelne fokussieren. Dazu dienen im Wesentlichen die Methoden der Beobachtung und Interaktion von und mit SchülerInnen.
Weder die eine noch die andere Methode steht jedoch im mediengestützten Gruppenunterricht bisher sinnvoll zur Verfügung.
Zu unseren noch „schlummernden“ Lösungen gehört ein Konzept, die Aktivitäten Lernender zu visualisieren und damit eine realistische Bewertung zu ermöglichen.

History

Dieses Konzept namens „ActivityClocks“ war Teil meiner wissenschaftlichen Arbeit in der AG Nordmeier/Didaktik der Physik an der Freien Universität Berlin. Folgende Grundsätze haben die Ausarbeitung beeinflusst:

  • LehrerInnen sollten in der Lage sein, die Aktivitäten Lernender beim Gebrauch interaktiver Medien real zu beurteilen.
  • LehrerInnen sollten dazu nicht genötigt sein, komplexe Statistiken von Trackingdaten zu analysieren.
  • Die Visualisierung einer Aktivitätsauswertung sollte verstehbar wie eine Schulnote und im didaktischen Blickwinkel wandelbar sein.
Schüler beim Arbeiten mit dem "WetterGenerator", dessen Trackingdaten danach mit ActivityClocks visualisiert wurden.
Schüler beim Arbeiten mit dem „WetterGenerator“, dessen Trackingdaten danach mit ActivityClocks visualisiert wurden.
Überblick der Aktivitäten der SchülerInnen als ActivityClocks im Vergleich.
Überblick der Aktivitäten der SchülerInnen als ActivityClocks im Vergleich.

Eine Visualisierung alleine birgt natürlich noch keine Lösung für den Unterricht; es gehörten genaue Konzepte für das Was und Wie der verwendbaren Daten dazu.Ferner wurde eine erste Umsetzung mehrmals in einer Berliner Schule erprobt – dazu später einmal mehr in den Referenzen.

Gegenwart und Zukunft im Rahmen von Schulkontext

Die Möglichkeiten der Lernmedien haben sich seit der letzten Erprobung stark gewandelt. Mobile Lernszenarien – auch jene, die wir hier mit Hilfe von Augmented Reality und des Technology Augmented Textbooks entwickeln – sind Realität geworden.
Daher passen wir das Konzept derzeit entsprechend an; sowohl technisch als auch konzeptionell. Das macht eine Menge Spaß, weil wir auch hier, wie so oft, merken, dass etwas in dieser Art dringend gebraucht wird. Wir scheinen aber bei der Umsetzung ganz vorne mit dabei zu sein.

Statt der damaligen Adobe Flex basierten ActivityClocks-Chartfunktionen sind wir jetzt dabei, auf performante JavaScript basierte Funktionen umzusteigen.

 

Lrrrnja Story: Selin und Jassin (Schulkontext User Story)

Referenz: „RiMeS“ – Rich Media Services (11/2008 – 06/2009)

Beschreibung (Zitat):

"Das Internet und mit ihm die Medienlandschaften stehen vor einem neuen großen Schritt. Ausgehend von den Technologien und Daten des Web2.0 wird eifrig am Übergang zu den vielversprechenden Möglichkeiten des Semantischen Netzes (Web3.0) geforscht und entwickelt. Als langjährige Entwickler interaktiver, didaktischer Medien sehen wir in der Kombination dieser Tendenzen mit unseren Möglichkeiten Potential für neuartige Verbindungen zwischen der Lebens- und der Bildungswelt.
In diesem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt geht es um die Profilbildung und Marktanalyse eines solchen Potentials."
(Zitat; Quelle: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/projekte/format/index.html)

In diesem Projekt war es meine Aufgabe, Konzepte zu finden und zu präsentieren, die auf der Basis der medialen Kernkompetenz in der AG Nordmeier Realbild basierte Medien in einem größeren Maßstab anwendbar machen sollten. Im Zuge eines zweistufigen Verfahrens wurde im Rahmen der Förderungslinie „ForMaT“ des BMBF über knapp zwölf Monate hinweg in der ersten Stufe Interessenten und Argumente gesammelt, um Fördergelder für die eigentliche Umsetzung der Konzepte zu beantragen.

Die Präsentationen haben viel Spaß gemacht; wir konnten echtes Interesse wecken. Hier einige meiner Bildelemente:

Mir war – da man das ja immer benötigt – ein Arbeitstitel dazu eingefallen: „RiMeS„; eine Abkürzung für „Rich Internet Media Services„. Betrachtet man die Liste der von mir schlussendlich zum Antrag beigetragenen Themen, ist leicht zu erkennen, dass auch hier schon die erprobten Konzepte aus meiner Zeit bei Meducase „Nachhall“ fanden:

  • Einführung und Erläuterung der neuen Begrifflichkeit RIMeS
  • Web2.0, aus der Sicht der Lehr-/Lernmedien
  • Direkt manipulative Systeme
    (Eines meiner direkten Forschungsthemen.)
  • Interaktive Schnittstellen
    (Haben wir direkt danach in Centuplico und RESCTOINPI umgesetzt!!)
  • Semantische Netze (Web3.0)
  • Generative Programmierung / Modell basierte, automatisierte Softwareentwicklung
    (Die Werkzeuge lagen schon bereit…)
  • Entwicklung von Automationen und generativer Herstellung Interaktiver Realbilder
  • Entwicklung von semantischen Diensten
    (Inklusive genauer Zeit- und Resourcenplanung.)
  • Entwicklung von Anwendungsumgebungen
    (Inklusive genauer Zeit- und Resourcenplanung.)
  • Webservice für einen Onlinedienst zur Kontextabfrage
  • Rich Interactive Workbooks
  • Mitarbeiterprofil

Die o. g. Werkzeuge, das Profil von Mitarbeitern sowie fortgeschrittene Planungen von Anwendungen und deren Umsetzung waren vorhanden. Interessenten ebenso. Leider jedoch wurde dieses Projekt nicht weiter gefördert.

Aus diesem umfangreichen Engagement und dem entgegengebrachten Interesse einerseits und der Enttäuschung über die verhinderte Umsetzung andererseits entstand das Fundament für RESCTOINPI/Schulkontext. Mein Fokus war eine strukturierte Gesamtlösung, die sich nur an geeigneten Stellen auf IBE u. ä. konzentriert. Schlussendlich gaben die ermittelten Zahlen und das geäußerte Interesse der Ansprechpartner klar wieder, dass erstaunliche Realbild-Manipulationen alleine nicht die aktuellen Bedürfnisse in der Bildung decken werden, sondern dass die Dienste, wie sie in RIMeS geplant waren, für eine zeitgemäße Bildungslösung unabdingbar sind … Schulkontext!!

Ich konnte nicht sicher sein, dass die teilweise extrem weit und genau ausgearbeiteten Planungen und Konzepte von den verbliebenen Kollegen umgesetzt werden.

 

Inklusion im Naturwissenschaftlichen Unterricht (Experimentieren)

OK, jetzt (DPG-Tagungsbeitrag) ist es raus: SCHULKONTEXT kümmert sich – wahrscheinlich deutschlandweit einzigartig – um eine Antwort auf die Frage, wie Naturwissenschaftlicher Unterricht mit der allgemeinen Verpflichtung zu inklusivem Unterricht umgehen kann.

  • Hat denn schon jemand drüber nachgedacht, wie im inklusiven Unterricht experimentiert werden soll, wenn Menschen zum Beispiel starke Beeinträchigungen der visuellen Wahrnehmung oder des (oberen) Bewegungsapparates haben?
  • Ist es wahrscheinlich, dass zusätzlich zu den neuen interaktiven Anschaffungen neuartige Laborausrüstungen für Schüler angeschafft werden?

Nach meinem derzeitigen Überblick heißen die Antworten: Nein und Nein.
Das kann offensichtlich nicht ungelöst bleiben, Inklusion ist ein allgemeingültiges, zugesichertes Anrecht.
Obendrein kann ich mir keine Lösung vorstellen, die die Menschen, die Hilfe benötigen, ausgrenzt, indem sie andersartige Geräte im Unterricht einsetzen müssen, als der Rest der Lerngruppe. Das ist außerdem noch ein zusätzliches Problem im Handling für die LehrerInnen.
Wie das besser funktionieren kann, werde ich hier in der Zukunft aufzeigen können.
(Erster alpha-Prototyp steht schon.)

Geschützt: DIE WELT ALS SCHULBUCH

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