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Didaktisch anders: Systeme (Take 2)

Lehrpläne entschlacken:

„Es braucht nur einen kleinen Twist; nur 5° nach links oder rechts gucken, und schon habt Ihr den Erfolg“, mit dieser Konzept-Aussage verdienen Unternehmensberatungen nach meiner Beobachtungen sehr gutes Geld. Da ist vielleicht was dran.

Dieser Post folgt der gleichen Idee – obwohl mir seit Monaten schwant, dass das Echo mir nicht gefallen wird. Trotzdem: Es geht um …

„Wenn wir doch nur wüssten, wie wir Curricula entschlacken – wir brauchen das!“

Nachdem ich bereits einmal spontan in einer VK
„dann lasst uns doch in allen Fächern ausschließlich auf Systeme abzielen“
beigetragen hatte, gab es nicht nur einen Hinweis in den Kommentaren: hat sich Vieles weiter entwickelt (ehemaliger Blogpost). Ich hatte irgendwie erwartet, dass jemand Anderes die Idee verbreitet – weil es so absolut selbstverständlich, eigentlich banal, im Raum steht. Dass wir bei Schulkontext.de einen speziellen Blick auf gewisse Strukturen haben, hat mich aber vielleicht besonders aufmerksam gemacht (unten mehr dazu).
Ich möchte den Ansatz hiermit richtig zur Diskussion stellen; das hatte an einem Ort mal angekündigt. Dazu gehört es vielleicht ihn hier noch einmal deutlicher zu skizzieren.

Das Beitragsbild (oben) ist äußerst bewusst gewählt und für die, die keine Zeit zum Weiterlesen haben, sei alles daran erklärt:

Der Vorschlag lautet:
Die Wurzeln der Lehrpläne (Systeme; Fachsystematische Strukturen) behalten, das Faktenlernen (die ungenutzte Erde), soweit sinnvoll, abschütteln.

Zwangs- und vorausgehende Bedingungen?

– Es muss jetzt schnell gehen! Wir brauchen einen gangbaren Weg, den sofort alle mitlaufen können.
– Im Zuge der bereits vor Jahren stattgefundenen Konzeptwelle „Systemisches Lernen“ gibt es auch nach nur kurzem Suchen bereits didaktische Methoden bis hin zu Fortbildungsunterlagen – auch wenn mir persönlich einige Zielvorstellungen und päd. Aussagen nicht so richtig behagen.
– Meine Aussage: auch hiervon nur das Passendste verwenden. Mein Vorschlag zum filternden Blickwinkel siehe nächster Abschnitt.

Systeme in allen Schulfächern – wirklich?

Hier nur als Andeutung und Ansporn Systeme in Fächern:
– Sprachen (Grammatik, Kommunikation)
– Geschichte, Politische Bildung (Interaktion von Menschen/-Gruppen)
– MINT (…ohne Worte)
– Musik (Komposition, Arrangement, …)
– Kunst (Wahrnehmung, Stile und Techniken, …)
– Sport (Regeln und Taktiken, Körper, …)

Also: womit starten, wie soll das generell funktionieren?

– Start: in allen Fächern(!!!) ausarbeiten, wo in den Kompetenzen und Inhalten genau Systeme hervorstechen. Werbeblock: wir können mit unserem System die Bezüge auch automatisch herstellen.
– Sich darauf einigen: in allen Fächern mit der fachübergreifenden Einführung der Frage „System – was ist das“ beginnen. So lange, bis alle Lernenden den übergreifenden Charakter erkennen können. – Wie versprochen; es gibt hier Expertinnen und Experten, sowie echtes Material, s. z.B. aus BaWü
– Denkt kurz drüber nach: offene Themen und Unterrichtssituationen haben endlich den richtigen Fluss: aus dem bequemen Bekannten heraus lassen sich neue Dinge selbstständig erarbeiten, Fakten motiviert recherchieren. Übergreifendes und gemeinsames Ziel: SuS erkennen und erarbeiten System-Archetypen selbstständig!

Was habt Ihr/was hast Du davon oder damit zu tun?

– Jede Menge: wir sind sowohl aus der Schulpraxis als auch aus der Didaktik.
– Mich nerven diese Beiträge „wenn wir doch nur wüssten, wie wir die Lehrpläne entschlacken“. Es passiert zu oft in der Bildung, dass bereits einmal vorhandene, gebrauchsfähige Konzepte irgendwie weggespült werden.
– Dies ist genau deswegen ein Vermittlungsangebot: man kann diesen Weg sogar gehen, ohne lange Verhandlungen über neue Lehrplaninhalte; diese sind nur anders zu handhaben.
– De facto habe ich lange gewartet, ob das nicht jemand Anderes raushaut; auch wissen wir nicht, wieso diese Phase des „Systemischen Lernens“ nicht von selbst durchschlägt, wo es doch logisch und von so vielen vorangetrieben wurde.
– Unsere Vermutung ist: wie so vieles Andere fehlten Hilfsmittel, diesen „Twist“ inhaltlich zu stemmen.
– … und der letzte Punkt dazu lautet: hier können wir mit unserem System helfen und zwar besser, als „die KI“, die in aller Munde ist, denn wir haben Kompetenzen und Didaktik speziell aufgesogen.

Statusupdate

Innovative Produkte zu entwickeln ist ein bisschen wie das Dasein von Künstlern: Selbstzweifel, äußere Kritik und Zeitgeistwandlungen gehören ebenso dazu, wie die Vorfreude darauf, seine Werke zu präsentieren.

In diesem Moment brennen wir darauf, der Welt mitzuteilen, was wir mit unseren Werken jetzt Gutes tun können, und platzen nahezu vor Vorfreude! 
Die Hinweise auf jetzt angefahrene andere Projekte mit im weitesten Sinne ähnlichen Zielstellungen haben uns nur bestärkt, weil sie in dem oben genannten Sinne nur bestätigen, dass die Zeit reif ist und der Zeitgeist für unsere Produkte spricht.
Wir werden bald Neues zeigen können; unter anderem hier.
Stay tuned! :-)

Warum wir lernen

Wieder einmal wird im Zuge der neuen Digitalisierungsrunde in der (Schul-)Bildung viel über das Was, Womit und Wann diskutiert. Leider ist der versammelten Gemeinschaft entgangen, dass es inzwischen um das Warum geht.

Die Rolle der Lehrenden, die Rolle der Schule an sich ist im Bezug auf das Wissen eines Menschen auf den ersten Blick geschrumpft.

Wofür in anderen Zeiten Wissende (Lehrende) ohne Frage eine Anerkennung erhielten, gibt es jetzt den Zugriff für jeden, der nicht zur (immer einfacher werdenden) Websuche zu doof ist. Oder es sieht nur so aus.

Der Effekt ist Derselbe: Junge Menschen, die danach streben, ein Teil der erwachsenen Gesellschaft mit ihren Freiheiten und Möglichkeiten zu sein, sehen eine Vereinfachung ihrer Laufbahn. … und Menschen stehen sehr auf Vereinfachung.

Wer allerdings glaubt, damit wäre der Job jetzt getan: „Digitalisierung reiche nun aus, das Modell Menschen in der Schule hätte ausgedient“, hat einen Schritt zu kurz gedacht: wer ohne Vorwissen auf die Fakten des Webs zugreift, landet im Überall und Nirgends.

Es fehlt die Gewichtung in fachlicher und moralischer Hinsicht. Das ist Erwachsenen manchmal nicht klar. Diejenigen jedoch, die in diesem Moment wirklich noch jung genug sind, wissen aber genau, was gemeint ist – ohne eine Unterscheidung von wichtig und irrelevant ertrinken sie im Meer der leicht zugänglichen Information. In dieser Situation hätten sie ihr Ziel, im Leben mehr Zugriff auf seine Möglichkeiten zu erhalten, nicht erreicht.

Die Antwort auf das Warum wir lernen lautet also: um Wichtiges von Unwichtigem und Richtiges vom Falschem zu unterscheiden.

… und das wird von Lehrenden vermittelt; effizienterweise in der Schule.

Dieser Aspekt der Didaktik und Pädagogik ist nicht neu, er hat jetzt nur mehr Gewicht. Wenn jemand dem  aktuellen Unterricht etwas Gutes tun möchte, muss er in diese Richtung denken. Denn nutzlos ist es, Lernenden einfach nur eine digitale Informationswelt aufzuschließen, um sie dort dann ratlos versinken zu lassen. Sogar die konsequente individuelle Förderung der Lernenden, die in der Praxis sowieso kaum realistisch umsetzbar ist, ist dem gegenüber zweitrangig.

Lehrende benötigen daher eine Unterstützung in dem, was sie als Fachlehrer*innen ohnehin zumeist gelernt haben: didaktische Reduktion der bunten, frei zugänglichen Informationswelt auf die wichtigen, wiederverwendbaren Konzepte. Wenn es hilft: digital.

Natürlich muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass wir hier bei Schulkontext.de genau so etwas herstellen.

Augmented Reality für die Schule, Virtual Reality für die Schulung

Virtual Reality(VR) – Anbieter sind jetzt an dem Punkt, an dem sie viel Geld in ein Produktportfolio gesteckt haben, die Verkaufsargumente – außer: „möchte ich auch haben“ – fehlen  allerdings. Es fehlt noch die Killer-App, auf die alle nach großen PR-Anstrengungen warten (s. Heise).

Kann das etwas im Bereich der Bildung sein?

Das Schulkontext.de-Team beschäftigt sich, wie oft erwähnt, schon lange mit der Frage des möglichen Nutzens erweiterter Realitäten für den Schulunterricht. Daher entsteht ganz von selbst auch die Frage: „Schulkontext: AR und/oder VR?“.

Laut einer generellen Zusammenfassung von Techcrunch ist

  • Augmented Reality für die Realität und
  • Virtual Reality für den Inhalt

prädestiniert. Das heißt vor allem, dass VR durch die Abschottung wesentlicher Sinne eine in sich abgeschlossene, immersive Erfahrung schafft. Der Schulunterricht hat aber sicher zur Zeit die Aufgabe, junge Menschen auf das Zusammenleben in der realen Welt vorzubereiten. Das ist aus Sicht der Lehrenden schwierig genug. So lange das Leben aller Menschen also nicht komplett virtuell verläuft, eignet sich VR nicht für den Schulbetrieb im Allgemeinen.

Von diesem gruseligen Gedankengang einmal abgesehen gibt es natürlich bereits eine lange Historie von immersiven Simulationen für die (Schul-)Bildung – so z. B. die vielfältigen Arbeiten von Hr. Prof. Dr. Bresges samt seines Teams (Beispiel) – die bestimmte Situationen isolieren, um eine Schulung anzubieten.

Ein weiterer Aspekt verleitet unser Team dazu, weiterhin ausschließlich auf AR zu setzen: ein Ergebnis unserer bisherigen Kooperation mit Schulen ist eindeutig, dass jede Form von Technik im Unterricht so weit tauglich sein muss, dass sie die Konzentration der Lehrkräfte nie beeinträchtigt.

Anderenfalls versinkt sie in der Bedeutungslosigkeit … wie so viele andere vor ihr.

Bei VR haben wir Zweifel, beim Zusammenspiel von AR mit unseren anderen Produkten haben wir es im Griff.  8-)

 


P.S.: Wir sind sehr sicher, dass das VR-Projekt der INITIATIVE DIGITALE BILDUNG NEU DENKEN mit viel Aufwand und Unterstützung durch Samsung, Cornelsen uvm. zu einem recht ähnlichen Ergebnis kommen werden.
… nur, um das schon einmal gesagt zu haben …

Augmented Reality in der Bildung – in Schulkontext seit 2012!

Wir wollen uns sicher nicht an der auffällig übertriebenen Marketingwelle beteiligen und wiederholen daher auch hier nicht den Markennamen, aber wenn Mr. Bill Gates zum aktuellen Outdoor Game Hype meint, dass sich aus der Verwendung von Augmented Reality in der Bildung große Chancen ergeben, dann können wir ihm Recht geben.

Eigene Apps (für alle mobilen Plattformen) haben wir bei Schulkontext.de schon in 2012 potentiellen Partnern vorgeführt, mit Vorläufern in der Museumspädagogik (Centuplico). Eine kurze Andeutung davon haben wir auch damals schon hier im Blog veröffentlicht. Manchmal springt der Funken allerdings erst spät über.Augmented Reality im Klassenzimmer im Einsatz mit Tablet und Interactive Whiteboard

Für Begeisterung beim Bildungs-Endkunden (Lehrkräfte) kann das allerdings nur unter bestimmten Bedingungen führen. Das haben vielleicht die Anbieter, die auf der Didacta2014 – also zwei Jahre nach uns – diese Idee verkaufen wollten evtl. nicht ganz richtig umgesetzt.

Wie bei jeder anderen technisch tollen Idee für den Schulunterricht muss der Servicegedanke, also die Anpassung an den stressigen Alltag, an erster Stelle stehen.

„Bananenkonzepte“ und deren Produkte werden einfach schon zu häufig in die Schulen getragen und geraten dann auch verdienterweise in Vergessenheit.

Gerne kommen wir mit Interessenten zu einer nachhaltigen Lösung ins Gespräch …

 

 

Schulkontext und die ICILS – Studie (Kurzkommentar)

Selten haben wir so direkt die Notwendigkeit für die Umsetzung unseres Projektes nachlesen können, wie heute in der ICILS-Studie. Wir finden es sehr interessant, dass das BMBF hier die Ergebnisse der ICILS-Studie vermittelt.

Schulkontext, wie der Name schon vermitteln möchte, kann dazu beitragen, das besonders bemängelte Fehlen der Fähigkeit des „Sinn entnehmenden Surfens im Internet“, zu verringern.

Da in unserem Konzept inhaltliche Kontexte zwischen Unterrichtsinhalten und der Lebenswelt sowohl Lernenden, bemühten Lehrkräften als auch engagierten Bildungsprojekten aus Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können, könnten wir zur Lösung der auftretenden Probleme beitragen.

Darüber hinaus entwickeln wir mit unseren „SKAC“ (Schulkontext ActivityClocks) auch für die Bewertung der Leistung von Lernenden verstehbare Methoden für die Lehrenden. … und zwar genau für die in der Studie beschriebene Situation von (Mobil-)Medien gestütztem Unterricht. Da uns auch dies nicht reicht, haben wir darüber hinaus auch über Inklusion in diesem unterrichtlichen Kontext Gedanken gemacht.

Ein komplettes Portfolio eben.

Übrigens stehen diese und andere Beschreibungen über die Inhalte unseres Projektes in unserem Artikel „Schulkontext – Lebenswelt und Unterricht mobil verbunden“ im Sammelband „Digitale Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht„, erschienen im Joachim Herz Stiftung Verlag.

Weiteres gerne auf Anfrage bzw. in loser Folge auf dieser Site.

Augmented Reality auf der Didacta 2014

Wenn an mehreren Orten zeitgleich oder auch leicht verzögert die gleiche Idee umgesetzt wird, ist das in der (Wissenschafts-)Geschichte oft ein Zeichen dafür gewesen, dass an der Idee etwas dran ist.

Augmented Reality für Schulbücher scheint so etwas zu sein.

Hier zunächst Bilder unseres Prototyps von 2012, präsentiert u. a. auf der DPG-Tagung 2012 (PDF-Tagungsprogramm) in Mainz. (Elemente in nachfolgenden Bildern stehen unter den jeweils angegebenen Lizenzen von Wikipedia und NASA):

Ein normales Schulbuch aus Papier (Schulkontext Demo-Buch)
Ein normales Schulbuch aus Papier (Schulkontext Demo-Buch), inhaltliche Auszüge von Wikipedia(2012).

Betrachtet man einen Abschnitt der Schulbuchseite durch das Kamerabild in unserer App, ...
Betrachtet man einen Abschnitt der Schulbuchseite durch das Kamerabild in unserer App, …

... sieht man plötzlich ein Video, eine Animation, eine Website uvm. "über" der Seite in der App.
… sieht man per Augmented Reality (Wikipedia-Erklärung) plötzlich ein Video, eine Animation, eine Website uvm. „über“ der Seite in der App. (Hier passend zum Thema Sonnenwinde.)

Wir freuen uns, dass diese Möglichkeiten jetzt breiter bekannt werden und fühlen uns in diesem Punkt in unseren Konzepten bestätigt. Da wir schon sehr sehr lange mit den dahinterstehenden Technologien arbeiten, es Schulbuchverlagen selbst vorgeführt und eigene Tests in der Schule damit durchgeführt haben, kennen wir Vorteile und Nachteile dieser Idee.

Vorteile: Es gibt definitiv einen „Wow“-Effekt; sowohl bei den Lernenden, als auch bei Bildungskritikern und -Technokraten. Wir selbst setzen immer noch gerne unsere Vorführmedien ein, es macht einfach Spaß :-)

Nachteile: Auch Augmented Reality ist „nur“ eine Medien- und Interaktionsform; im besten Fall ein Instrument. Es ist nicht die tragfähige Antwort auf die Nachfrage nach Konzepten für mediengestützten Unterricht (mit Mobilen Geräten).

Dazu braucht es mehr. Das haben wir früh erkannt und daran arbeiten wir – nach einer längeren Schaffenspause – jetzt wieder mit Hochdruck.

Das ist und bleibt ein schönes Element unseres Konzepts.

Tipp und Aufruf für technikaffine Lehrende: Apps, die diesen „Wow“-Effekt technisch erbringen, gibt es reihenweise. Diese sind leicht in einem App-Markt Ihres Vertrauens und Ihrer mobilen Plattform zu finden. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns schreiben, wie Ihre eigenen Eindrücke und Erfahrungen im Unterricht mit unterschiedlichen Apps und ihren Möglichkeiten sind.

Lrrrnja Story: Selin und Jassin (Schulkontext User Story)